Die novellierte Fassung der ReNoPat-Ausbildungsverordnung nebst Ausbildungsrahmenplan tritt zum 1.8.2015 in Kraft. Der Punkt „Vergütung und Kosten“ bleibt in der Ausbildung wichtig – daneben wird der Fokus aber auf zahlreiche neue Themenschwerpunkte gesetzt.
Ab dem nächsten Sommer 2015 wird im Rahmen der betrieblichen Ausbildung mehr Wert auf die Mandanten- oder Beteiligtenbetreuung gelegt, den Fachangestellten die Entwicklungen im elektronischen Rechtsverkehr sowie Grundzüge des Wirtschaftsrechts vermittelt.
Dem zunehmenden grenzüberschreitenden Rechtsverkehr wird Rechnung getragen, indem den Auszubildenden Grundzüge des Europarechts sowie fachbezogene Kenntnisse der englischen Sprache vermittelt werden.
Die Zwischenprüfung soll am Anfang des zweiten Ausbildungsjahres in den Bereichen Kommunikation und Büroorganisation sowie Rechtsanwendung durch schriftliche Aufgaben mit einer Bearbeitungszeit von jeweils 60 Minuten abgelegt werden.
Das Thema RVG ist nach wie vor wichtig: Neben den Neuerungen bleibt der Block „Anwaltsvergütung und Kosten“ ein zentraler Bestandteil der Ausbildung – damit Anwälte bestmöglich von ihren Fachangestellten bei der Gebührenabrechnung unterstützt werden können.
Die Abschlussprüfung erfolgt in den Prüfungsbereichen Geschäfts- und Leistungsprozesse, Mandantenbetreuung, Rechtsanwendung, Vergütung und Kosten sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
Hierbei soll der Bereich Mandantenbetreuung durch ein fallbezogenes Fachgespräch mit der Dauer von höchstens 15 Minuten unter Berücksichtigung der englischen Sprache geprüft werden.
Die Bewertung des Fachgesprächs geht mit 15 % in die Gesamtnote der Abschlussprüfung ein. Die übrigen Prüfungsbereiche werden anhand von schriftlichen Aufgaben abgeprüft, für die insgesamt 360 Minuten Prüfungszeit zur Verfügung stehen.
Eine wesentliche Neuerung für die Berufsschulen wird sein, dass ab dem 1.8.2015 nicht mehr wie gewohnt „Fächer“ unterrichtet werden, sondern den Auszubildenden im Rahmen von Lernfeldern eine gesamte Handlung vermittelt werden soll.
RA Dr. Prutsch, Köln